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Projekt zur Promovierung der Via Egnatia

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Unter dem Motto „Ein Weg ist eine Möglichkeit, Menschen, Handelsware, Kunst und Ideen zu transportieren und zu verbinden“ startet in diesem Jahr ein Projekt, welches den antiken Verbindungsweg, die Via Egnatia, des Römischen Reich erneut zum Leben erwecken möchte. Das von der Via-Egnatia-Stiftung organisierte Projekt wird von der niederländischen Botschaft in Mazedonien finanziert und unterstützt.

Teil der Via Egnatia bei Radozhda, Ohrid (Makedonien)

Verlauf der Via Egnatia

Auf einer heutigen Pressekonferenz in Bitola, Makedonien, wird die niederländische Botschaftern das Projekt offiziell vorstellen. Auf einer Länge von 800km soll eine Karawane von Menschen zu Fuß entlang dem antiken Weg gemeinsam mit Eseln und Maultieren wandern. Entlang des Weges soll ebenfalls geforscht, Interviews geführt und Material für das Buch über die Via Egnatia gesammelt werden. Ein Filmteam begleitet die Karawane.

Erster Teil des Via Egnatia Projekts 2009

Insbesondere in Albanien hat dieser alte Weg überlebt, in anderen Teilen ist dieser komplett verloren gegangen oder ist mit Asphalt bedeckt. Experten haben es jedoch geschafft, einen authentischen Pfad zu definieren, der entweder auf der antiken Via Egnatia liegt bzw. ihr am nächsten kommt.

Der Karawanenzug soll am 1.Mai 2009 in Elbasan in Albanien beginnen, über Ohrid und Bitola in Makedonien, nach Florina/Lerin in Griechenland führen.

Für 2010 ist bereits die Fortsetzung dieser Tour geplant, die den restlichen Teil der Via Egnatia abdecken wird (Griechenland-Türkei).

Auf der Internetseite www.viaegnatiafoundation.eu können viele Informationen zu diesem Projekt nachgelesen werden.

Geschichtlier Hintergrund der Via Egnatia

(Quelle: Wikipedia.de)

Die Via Egnatia ist eine römische Straße auf dem Balkan, durch die Adriaküste und Bosporus verbunden waren. Als östliche Fortsetzung der Via Appia war sie der direkte Weg zwischen Rom und Konstantinopel, den beiden großen Metropolen des spätantiken römischen Reichs.

Die antike Straße verlief durch Illyrien, Makedonien und Thrakien, die heute auf dem Gebiet der modernen Staaten Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien und Türkei liegen. Ausgangspunkt war Dyrrhachium (heute Durrës) an der Adria. Ein südlicher Zweig begann in Apollonia (beim heutigen Fier), das damals ebenfalls eine bedeutende Hafenstadt war. Im Tal des Shkumbin kamen die beiden Zweige zunächst wieder zusammen. In der Gegend des Ohridsees gab es wieder zwei Routen, die sich unweit von Heraclea Lynchestis (heute Bitola) trafen. Dann führte der Weg nach Süden auf Thessalonice (heute:Thessaloniki) zu, von dort ging es wieder ostwärts an der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki vorbei nach Byzanz.

Die rund um das Jahr 146 v. Chr. gebaute Heerstraße wurde nach Gaius Ignatius, Prokonsul von Makedonien, benannt. Er hatte den Bau in Auftrag gegeben. Streckenweise wurden makedonische Königsstraßen in den Bau einbezogen.
Ihre wichtige strategische und wirtschaftliche Bedeutung verlor sie auch nach dem Niedergang des Römischen Reiches nicht. Auch in byzantinischer Zeit zählte die Via Egnatia zu den wichtigen Straßen. Kreuzritter und osmanische Eroberer benutzen ebenfalls diese Strecke. Sogar in der Gegenwart soll die Strecke wieder zu einer der wichtigsten Routen auf dem Balkan ausgebaut werden. Der so genannte Korridor VIII ist ein vom Stabilitätspakt für Südosteuropa getragenes Projekt. Auch in Griechenland wird an einer modernen Via-Egnatia gebaut. Allerdings weicht die moderne Streckenführung der Egnatia Odos wesentlich von der aus römischer Zeit ab.

Überreste der antiken Straße sind zum Teil noch erhalten, so auf verschiedenen kurzen Strecken im Shkumbin-Tal in Albanien. Hier lief die Straße nicht nur unten im Flusstal, sondern hoch droben am südlichen Berghang entlang, um sich vor Räubern und Hochwasser zu schützen. An einigen Stellen in der Nähe der albanischen Stadt Librazhd kann man den Verlauf noch sehen oder erahnen.

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Bildquellen: www.viaegnatiafoundation.eu, Wikipedia.de

Webseite der niederländischen Botschaft in Makedonien